Nun
ist das aufregende Fest vorbei!
Es
war wahnsinnig viel Vorbereitung, aber es hatte sich auch wirklich
gelohnt.
Am
Samstag Abend fand die Einkleidung der Novizinnen statt. Jede bekam
ihre Kleidung, eine Kette, eine Kerze und ein Buch. Dies haben sie
dann am Sonntag natürlich voller Stolz getragen. Eigentlich wollte
auch Sr. B. - bei der wir die ersten drei Wochen verbrachten - bei
diesem Fest anwesend sein, doch aus gesundheitlichen Gründen war ihr
dies leider nicht möglich. Stattdessen kam unser Sprachlehrer, der
Gärtner – Bruder einer Schwester -, die Haushälterin und Sr. C,
aus Chamazi.
So
gut es uns möglich war, haben wir versucht die Schwestern tatkräftig
zu unterstützen. So haben wir alle Teller und Gläser durchgespült,
Flaschen abgewaschen und Zwiebeln geschält.
Am
Sonntag fand dann die Erneuerung der Profess von fünf Schwestern
statt und die Sonntagsmesse. Während dem Gottesdienst haben die
Novizinnen auch ihren „Schwesternamen“ erhalten. Wir haben
zweieinhalb Stunden in der Kirche verbracht und unser Hintern hat
ganz schön wehgetan. Doch auch dieser Gottesdienst hat einen
bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.
Am
Abend bin ich dann richtig erschrocken, als auf dem Boden ein
Schlangen ähnliches etwas auf dem Boden, nachdem ich mich näherte,
stellte ich fest, dass es meine eigenen Haare waren, die da auf dem
Boden lagen. Da ist doch tatsächlich einer meiner geliebten Rastas
abgebrochen, vom Ansatz an. Vor lauter Angst, bald meine kompletten
Haare zu verlieren, habe ich dann gestern Abend begonnen, das erst
kürzlich vollendete Werk zu ruinieren. Ich saß doch tatsächlich
noch länger, als beim Flechten. Ab 20.00 Uhr habe ich die ganze
Nacht damit verbracht, Stück für Stück die Haare wieder auf zu
bekommen, was eher schlecht als recht funktionierte.
Das
Endergebnis ist sehr grauenhaft. Mir fehlen wahnsinnig viele Haare
und die wenigen, kurzen die ich noch habe, sind wahnsinnig dünn und
brüchig. Ich werde versuchen, dass sie schnell wieder ein bisschen
zu Kräften kommen und so etwas werde ich ihnen sicherlich nicht mehr
antun.
Schon
vor 6.00 Uhr am begannen die Schülerinnen den Weg vom Regionalhaus
bis zum Kindergarten St. Lioba zu reinigen, verrückt, an was alles
gedacht wird.
Total
müde ging es dann morgens ohne Schlaf in den Kindergarten,
allerdings nur eine Stunde, da um 10.00 Uhr das große Fest begann.
Zwei
Schwestern feierten ihre Erstprofess und Sr. T. feierte ihre Ewige
Profess. Es war ein bewegendes Fest. Die Schüler des
Montessori-Centers waren für die musikalische Unterhaltung
zuständig, was ihnen sehr gut gelang. Voller Energie klatschten,
trommelten und sangen sie viele verschiedene Lieder.
Zu
dem Fest kamen Verwandte, Bekannte und Freunde von Schwestern. Die
Kirche war wirklich gut gefüllt. Kein Vergleich zu den geringen
Besucherzahlen in Deutschland..
Die
Schwestern zogen gemeinsam mit dem Bischof, Ministranten, 3 Priestern
und tanzenden Kindern ein. Es war so viel Leben, Freude und
Gemeinschaft in der Kirche zu spüren, da vergingen die 3 Stunden
vergleichsweise schnell. Sr. M., die Cousine von Melissas Mama hatte
die Ehre, die Profess abzunehmen. Es war ein wirklich rührender
Augenblick, als die Schwestern von ihren Liebsten und auch von uns
gedrückt und beglückwünscht wurden.
Im
Anschluss wurde festlich gespeist. Es gab Reis, Nudeln, Gulasch,
Tomatensalat und Pilau – Reis mit einem tansanischen Gewürz und
Fleisch-, es war wirklich sehr lecker.
Danach
versammelten sich alle in der Aula des Kindergarten. Die Schwestern
tanzten und sprachen ihre Glückwünsche gegenüber den „Gefeierten“
aus und Verwandte brachten ihnen ganz viele Geschenke und bunte
Lamettaketten.
Eine
Schwester hat nicht nur viele Geschenke, sondern auch ein lebendes
Huhn überreicht bekommen. Die Tansanier sind wirklich immer für
eine Überraschung gut.
Es
war wirklich sehr spannend, so eine Professfeier mit erleben zu
dürfen.
Am
Tag darauf haben uns vier der Schwestern verlassen, da sie sich auf
den Weg in eine andere "Einsatzstelle" gemacht haben, um dort ein Jahr
zu leben und noch mehr Einblicke in das Ordensleben zu bekommen.
Es
ist wirklich ein schönes Gefühl, Teil dieser Gemeinschaft sein zu
dürfen.