Wir
zwei haben unser eigenes Häuschen mit zwei Schlafzimmern, Küche,
Bad und einem Wohn- und Esszimmer. Allerdings schlafen wir gemeinsam
in einem Raum und nutzen den anderen für unsere Koffer und Wäsche,
quasi als Abstellraum. Für afrikanische Verhältnisse sind wir
wirklich gut ausgestattet.
Wir
haben sogar einen Mitbewohner – einen Gecko, welcher Fridolin
heißt.
Am
Morgen frühstücken wir gemeinsam mit den Schwestern im
Regionalhaus, bevor wir dann in den Kindergarten gehen. Melissa und
ich sind jeweils in einer Gruppe mit ca. 35 Kindern und einer
Erzieherin. Auch wenn der Kindergarten immer nur vormittags geöffnet
ist, sind wir danach wirklich ziemlich geschlaucht. Nach der
Begrüßungsrunde nimmt sich jedes Kind einen Teppich, sucht sich
entweder etwas zum Spielen oder sein Übungsheft und beginnt, sich
selbst zu beschäftigen. Die Erzieherinnen nehmen immer bestimmte
Kinder mit in den Hof, um Tänze für die bevorstehende „Graduation“
einzuüben. Ich bin in dieser Zeit alleine mit den anderen und das
finden sie richtig klasse. Dadurch, dass es mit der Sprache nur
langsam voran geht, versuchen sie das immer wieder auszunutzen. Aber
sie merken, dass wir von Tag zu Tag Fortschritte machen und sie uns
nicht mehr so schnell hinters Licht führen können.
Die
Erziehungsmethoden sind hier ganz anders als in Deutschland, was mir
bislang schon zu schaffen macht. Es ist ein merkwürdiger Anblick,
wenn ein Kind einen Klaps bekommt oder die Erzieherinnen mit dem
Stock durch den Raum gehen. Wir müssen uns noch an vieles hier
gewöhnen und der Spruch „andere Länder, andere Sitten“ wird für
uns nun zur Herausforderung…
Den
Nachmittag verbringen wir damit, Materialien für Erzieherinnen
herzustellen. Momentan verbringen wir aber auch unsere Zeit des
Öfteren im Regionalhaus, da am vergangenen Wochenende die
Professfeier stattfand und die Schwestern viele Vorbereitungen zu
erledigen hatten. Dazu werde ich nochmal einen eigenen Blogeintrag
verfassen. Gemeinschaft steht hier an erster Stelle, jede Hand wird
gebraucht und es ist ein tolles Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein.
Jeden
Freitag geben wir Englischunterricht im Montessori-Center. Momentan
brauchen wir dazu noch Hände und Füße, aber es ist auch für uns
eine Chance, unsere Kiswahili-Kenntnisse zu erweitern. Die angehenden
Erzieherinnen sind sehr dankbar dafür und auch uns schadet es nicht
unser Englisch aufzufrischen und Kiswahili zu erlernen.
Unsere
Freizeitgestaltung ist bisher noch nicht sehr ausgereift, aber wir
sind ja auch gerade erst angekommen. Jedoch sind wir jetzt schon
froh, innerhalb von 2 Minuten am Meer sein zu können, denn auch wenn
der Sommer noch gar nicht wirklich begonnen hat, ist es wirklich sehr
sehr warm hier und da sind wir dankbar für eine kurze Abkühlung.
Letztes Wochenende waren wir beide beim Frisör und tataaa, nach jeweils 8 Stunden Arbeit, haben wir nun beide Rastas. Es sieht noch ziemlich ungewohnt aus, aber auch daran werden wir uns sicher bald gewöhnen. Auch unsere traditionelle Kleidung ist in Arbeit und wir hoffen, dass unsere geschneiderten Röcke bald fertig sind.
Hey Jenny,
AntwortenLöschenschaue hier regelmäßig in deinen Blog. Interessant, was du schreibst. Noch gespannter bin ich, dich zu hören, wenn du wieder zurück bist. Heute dachte ich mir: du bist schon mehr als einen Monat weg, es ist echt verrückt, wie schnell die Zeit vergeht.
Lass dich lieb grüßen aus Muerscht!
christine