Mein Leben in Afrika: Dezember 2012

Wochenlanges Üben, viele Vorbereitungen, gelungenes Fest – diese Worte beschreiben meine vergangenen Kindergartentage und es scheint mir, als würde die tansanische Gelassenheit langsam auch in meinen Adern fließen. Der Termin der Graduation ist uns schon seit unserer Ankunft bekannt und trotzdem oder gerade deswegen haben wir uns mit der Umsetzung unseres Abschiedsgeschenks für die Kinder mal wieder viel zu viel Zeit gelassen.

Der Rückblick der letzten Tage: Stress, Stress, Stress...

Sonntag: Busticketkauf nach Dar es Salaam & Tasche packen
Montag: 9,5 Stunden holprige Fahrt
Dienstag: 75 weiße Kindertshirts gekauft & Busticketkauf nach Mtwara
Mittwoch: 10,5 Stunden Fahrt durch Matsch und Dreck + T-Shirt-Druck
Donnerstag: T-Shirt-Druck
Freitag: 4.00 Uhr Kochen + Graduation

Doch dieser Stress und der daraus resultierende Schlafmangel – für den wir natürlich selbst verantwortlich sind- hat sich gelohnt. Die Freude der Kinder und deren Eltern über die selbst bedruckten T-Shirts war riesig. Buchstabe für Buchstabe und mit einem Kinderhändeabdruck haben wir jedes „stinknormale“ Shirt zu einem Unikat gemacht. Jede Menge Arbeit, viel Spaß und ganz schön viel Sauerei!

Mitten in der Nacht hat heute unser Wecker geklingelt, wieder mal nur wenige Stunden Schlaf, aber dennoch einen ganzen Berg voller Arbeit. (Netterweise hatten wir schon die ganze Woche Zeit uns an diesen Rhythmus und den damit verbundenen Schlafmangel zu gewöhnen.)

Zusammen mit den Erzieherinnen und ein paar Mamas haben wir in der Dunkelheit begonnen das Essen vorzubereiten. Feuer frei! Typisch afrikanisch eben! Pilau und Reis kochen, Tomaten und Zwiebeln schneiden, Fleisch würzen - jede Hand wurde gebraucht.

Mit Verspätung - wer hätte es gedacht? - wurde dann die Feierlichkeit von den Kindern mit den verschiedensten Tänzen eröffnet. Die vielen Stunden die die Vorschulkinder mit Text und Choreographie lernen verbracht haben, haben sich bezahlt gemacht. Sowohl die Eltern, als auch die Lehrerinnen strotzten vor Stolz. Spätestens als ihre „Früchtchen“ die Zertifikate und damit den „Wisch“ für die Grundschule erhalten haben, blieb kaum ein Auge trocken. Während die ganze Meute tanzte und jubelte überreichten Melissa und ich unsere Meisterwerke. Die Kinder haben sich sehr über unser Abschiedsgeschenk gefreut und doch kam ein bisschen Wehmut bei dem Gedanken auf, den Kindergarten jetzt endgültig verlassen zu müssen.

Das leckere Essen und eine erfrischende Fanta brachten den Rackern jedoch die Freude über ihren „großen Tag“ zurück.