Sonntag, 21. Oktober 2012

Professfeier


Nun ist das aufregende Fest vorbei!

Es war wahnsinnig viel Vorbereitung, aber es hatte sich auch wirklich gelohnt.
Am Samstag Abend fand die Einkleidung der Novizinnen statt. Jede bekam ihre Kleidung, eine Kette, eine Kerze und ein Buch. Dies haben sie dann am Sonntag natürlich voller Stolz getragen. Eigentlich wollte auch Sr. B. - bei der wir die ersten drei Wochen verbrachten - bei diesem Fest anwesend sein, doch aus gesundheitlichen Gründen war ihr dies leider nicht möglich. Stattdessen kam unser Sprachlehrer, der Gärtner – Bruder einer Schwester -, die Haushälterin und Sr. C, aus Chamazi.
So gut es uns möglich war, haben wir versucht die Schwestern tatkräftig zu unterstützen. So haben wir alle Teller und Gläser durchgespült, Flaschen abgewaschen und Zwiebeln geschält.

Am Sonntag fand dann die Erneuerung der Profess von fünf Schwestern statt und die Sonntagsmesse. Während dem Gottesdienst haben die Novizinnen auch ihren „Schwesternamen“ erhalten. Wir haben zweieinhalb Stunden in der Kirche verbracht und unser Hintern hat ganz schön wehgetan. Doch auch dieser Gottesdienst hat einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.

Am Abend bin ich dann richtig erschrocken, als auf dem Boden ein Schlangen ähnliches etwas auf dem Boden, nachdem ich mich näherte, stellte ich fest, dass es meine eigenen Haare waren, die da auf dem Boden lagen. Da ist doch tatsächlich einer meiner geliebten Rastas abgebrochen, vom Ansatz an. Vor lauter Angst, bald meine kompletten Haare zu verlieren, habe ich dann gestern Abend begonnen, das erst kürzlich vollendete Werk zu ruinieren. Ich saß doch tatsächlich noch länger, als beim Flechten. Ab 20.00 Uhr habe ich die ganze Nacht damit verbracht, Stück für Stück die Haare wieder auf zu bekommen, was eher schlecht als recht funktionierte.

Das Endergebnis ist sehr grauenhaft. Mir fehlen wahnsinnig viele Haare und die wenigen, kurzen die ich noch habe, sind wahnsinnig dünn und brüchig. Ich werde versuchen, dass sie schnell wieder ein bisschen zu Kräften kommen und so etwas werde ich ihnen sicherlich nicht mehr antun.

Schon vor 6.00 Uhr am begannen die Schülerinnen den Weg vom Regionalhaus bis zum Kindergarten St. Lioba zu reinigen, verrückt, an was alles gedacht wird.
Total müde ging es dann morgens ohne Schlaf in den Kindergarten, allerdings nur eine Stunde, da um 10.00 Uhr das große Fest begann.
Zwei Schwestern feierten ihre Erstprofess und Sr. T. feierte ihre Ewige Profess. Es war ein bewegendes Fest. Die Schüler des Montessori-Centers waren für die musikalische Unterhaltung zuständig, was ihnen sehr gut gelang. Voller Energie klatschten, trommelten und sangen sie viele verschiedene Lieder.
Zu dem Fest kamen Verwandte, Bekannte und Freunde von Schwestern. Die Kirche war wirklich gut gefüllt. Kein Vergleich zu den geringen Besucherzahlen in Deutschland..
Die Schwestern zogen gemeinsam mit dem Bischof, Ministranten, 3 Priestern und tanzenden Kindern ein. Es war so viel Leben, Freude und Gemeinschaft in der Kirche zu spüren, da vergingen die 3 Stunden vergleichsweise schnell. Sr. M., die Cousine von Melissas Mama hatte die Ehre, die Profess abzunehmen. Es war ein wirklich rührender Augenblick, als die Schwestern von ihren Liebsten und auch von uns gedrückt und beglückwünscht wurden.

Im Anschluss wurde festlich gespeist. Es gab Reis, Nudeln, Gulasch, Tomatensalat und Pilau – Reis mit einem tansanischen Gewürz und Fleisch-, es war wirklich sehr lecker.
Danach versammelten sich alle in der Aula des Kindergarten. Die Schwestern tanzten und sprachen ihre Glückwünsche gegenüber den „Gefeierten“ aus und Verwandte brachten ihnen ganz viele Geschenke und bunte Lamettaketten.
Eine Schwester hat nicht nur viele Geschenke, sondern auch ein lebendes Huhn überreicht bekommen. Die Tansanier sind wirklich immer für eine Überraschung gut.

Es war wirklich sehr spannend, so eine Professfeier mit erleben zu dürfen.

Am Tag darauf haben uns vier der Schwestern verlassen, da sie sich auf den Weg in eine andere "Einsatzstelle" gemacht haben, um dort ein Jahr zu leben und noch mehr Einblicke in das Ordensleben zu bekommen.
Es ist wirklich ein schönes Gefühl, Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen.







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