Donnerstag, 8. November 2012

Ki.. Ka.. Kindergarten


Täglich von 8.00 – 12.00 Uhr sind die Türen der Montessori-Kindergärten „St. Lioba“ und „Shangani West“ geöffnet, die wir im monatlichen Wechsel besuchen. „Sankt Lioba“ ist direkt vor unserer Haustür und betreut ca. 80 Kinder in zwei verschiedenen Gruppen, während Shangani West ungefähr 150 Kinder in vier Gruppen umfasst. Zu Fuß benötigen wir ca. 20 Minuten, was in der prallen Mittagshitze ganz schön anstrengend sein kann.

Nach und nach trudeln die Kinder am Morgen ein. Manche sind bereits schon um 7.30 Uhr da, während andere der tansanischen Gelassenheit alle Ehre machen und erst um 9.30 auftauchen. Oft kommen Motorräder angefahren mit zwei oder drei Kindern im Schlepptau und natürlich ohne Helm. In Deutschland würde man so etwas in keinster Weise dulden. Vereinzelt kommen sie aber auch alleine in den Kindergarten oder werden mit dem Fahrrad gebracht.

Bevor es dann in die jeweilige Gruppe geht, werden erst einmal die Blätter vom gesamten Gelände aufgesammelt und ein bisschen auf dem Spielplatz getobt – das mögen die Kinder am Liebsten. Leider ist dies nur am Morgen möglich, da die Sonne den ganzen Tag ununterbrochen lacht.

Im morgendlichen Stuhlkreis wird gesungen, geklatscht und ich versuche den Kleinen ein paar englische Wörter beizubringen, während sie meine Kiswahili-Kenntnisse unter Beweis stellen.

Nach dem anschließenden Gebet nimmt sich jedes Kind einen Teppich, sucht sich etwas zum Spielen oder zum Schreiben und macht es sich dann auf dem Fußboden gemütlich.

Um ca. 10.30 Uhr gibt es dann „Ugi“ - ein Brei aus Maismehl, Michpulver und Wasser, welcher in Plastikbechern serviert wird. Während die „Spülgruppe“ anschließend die Spuren der Mahlzeit beseitigt, beschäftigen sich die anderen Kinder wieder in ihren Gruppen.

Oft sitze ich mit den Vorschulkindern zusammen um das Rechnen, Schreiben und Lesen zu üben, wenn sie nicht gerade mit dem Tanzen beschäftigt sind. Am 14. Dezember findet die „Graduation“ statt für die fleißig Tänze, Sprechgesänge und Lieder geübt werden. Die „Graduation“ ist der Tag, an dem sich die „Großen“ vom Kindergarten verabschieden, um nach den Ferien die Primary School zu besuchen. Das Rhythmusgefühl der Tansanier zu beobachten ist jedes mal ein neues Phänomen.

Bevor der Kindergartentag sich dem Ende neigt wird gemeinsam geputzt und der Stuhlkreis für den nächsten Morgen gestellt. Ein letztes Gebet, ein letztes Lied und ab geht’s nach Hause!

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