Täglich
von 8.00 – 12.00 Uhr sind die Türen der Montessori-Kindergärten
„St. Lioba“ und „Shangani West“ geöffnet, die wir im
monatlichen Wechsel besuchen. „Sankt Lioba“ ist direkt vor
unserer Haustür und betreut ca. 80 Kinder in zwei verschiedenen
Gruppen, während Shangani West ungefähr 150 Kinder in vier Gruppen
umfasst. Zu Fuß benötigen wir ca. 20 Minuten, was in der
prallen Mittagshitze ganz schön anstrengend sein kann.
Nach
und nach trudeln die Kinder am Morgen ein. Manche sind bereits schon
um 7.30 Uhr da, während andere der tansanischen Gelassenheit alle
Ehre machen und erst um 9.30 auftauchen. Oft kommen Motorräder
angefahren mit zwei oder drei Kindern im Schlepptau und natürlich
ohne Helm. In Deutschland würde man so etwas in keinster Weise
dulden. Vereinzelt kommen sie aber auch alleine in den Kindergarten
oder werden mit dem Fahrrad gebracht.
Bevor
es dann in die jeweilige Gruppe geht, werden erst einmal die Blätter
vom gesamten Gelände aufgesammelt und ein bisschen auf dem
Spielplatz getobt – das mögen die Kinder am Liebsten. Leider ist
dies nur am Morgen möglich, da die Sonne den ganzen Tag
ununterbrochen lacht.
Im
morgendlichen Stuhlkreis wird gesungen, geklatscht und ich versuche
den Kleinen ein paar englische Wörter beizubringen, während sie
meine Kiswahili-Kenntnisse unter Beweis stellen.
Nach
dem anschließenden Gebet nimmt sich jedes Kind einen Teppich, sucht
sich etwas zum Spielen oder zum Schreiben und macht es sich dann auf
dem Fußboden gemütlich.
Um
ca. 10.30 Uhr gibt es dann „Ugi“ - ein Brei aus Maismehl,
Michpulver und Wasser, welcher in Plastikbechern serviert wird.
Während die „Spülgruppe“ anschließend die Spuren der Mahlzeit
beseitigt, beschäftigen sich die anderen Kinder wieder in ihren
Gruppen.
Oft
sitze ich mit den Vorschulkindern zusammen um das Rechnen, Schreiben
und Lesen zu üben, wenn sie nicht gerade mit dem Tanzen beschäftigt
sind. Am 14. Dezember findet die „Graduation“ statt für die
fleißig Tänze, Sprechgesänge und Lieder geübt werden. Die
„Graduation“ ist der Tag, an dem sich die „Großen“ vom
Kindergarten verabschieden, um nach den Ferien die Primary School zu
besuchen. Das Rhythmusgefühl der Tansanier zu beobachten ist jedes
mal ein neues Phänomen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen